Kabelverband greift Unitymedia-Chef an - dumme und gutgläubige Mieter?

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    • Kabelverband greift Unitymedia-Chef an - dumme und gutgläubige Mieter?

      Der Kabelverband FRK, der überwiegend kleine Netzbetreiber vertritt, hat am Mittwoch einmal mehr mit scharfer Kritik auf die vermeintlichen Zugeständnisse von Unitymedia bei der Übernahme des baden-württembergischen Anbieters Kabel-BW reagiert - derzeit prüft das Bundeskartellamt, Mitte Dezember soll es eine Entscheidung geben.

      Unitymedia-Chef Lutz Schüler hatte im "Handelsblatt" angekündigt, der Wohnungswirtschaft ein Sonderkündigungrecht der langfristig laufenden Verträge in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg einzuräumen. Den Angaben zufolge soll es um etwa 280.000 Wohneinheiten gehen, der Kompromissvorschlag gelte bis zum 30. September.

      "Für wie dumm und gutgläubig hält der Unitymedia-Chef die Mieter und Kunden von Unity Media und die übrigen Marktteilnehmer eigentlich?“, wetterte FRK-Chef Heinz-Peter Labonte in einer Mitteilung am Mittwoch. 280.000 betroffene Wohnungen seien entweder nur 11,7 Prozent des Gesamtkundenbestands von Kabel-BW oder nur rund 4,7 Prozent der Gesamtkunden beider Unternehmen mit über sechs Millionen Einzelkundenverträgen.

      Auf das Kundenpotential bezogen "atomisiere" sich diese Prozentzahl noch weiter, insofern bedeute das "Zugeständnis nichts anders als viel Dunst vom Nebelwerfer aus Denver und Köln", sagte Labonte. Unitymedia wird vom US-Konzern Liberty Global gesteuert, der Medienmogul John Malone maßgeblich gehört.

      Ähnlich stehe es um die Frage des außerordentlichen Kündigungsrechts, erklärte der FRK-Sprecher. Betrachte man die mit diesem Kartellentscheid betroffene Marktentwicklungsspanne von fünf Jahren, so sei die Frist bis September 2012 zwar ein "gewaltiges Zugeständnis" für Malone, aber für Otto Normalkunde nur "Augenwischerei auf niedrigstem Niveau und deshalb bestenfalls ein Lock-Angebot zur Verführung des Kartellamts zu einer Fehlentscheidung". Der FRK-Verband geht zudem davon aus, dass unter dem Zwang des Marktes die Grundverschlüsselung der über Satellit frei verfügbaren SD-Programme bei Unitymedia ohnehin aufgeben werdem muss.

      Ob die Fusion von Kabel-BW und Unitymedia grünes Licht erhält, steht erst Mitte Dezember fest, das Bundeskartellamt hatte bereits starke Bedenken geäußert. Malone verspricht sich eine satte Rendite von seinem Engagement in Baden-Württemberg. Kabel-BW ist der größte Kabelnetzbetreiber in Baden-Württemberg mit nach eigenen Angaben inzwischen 2,4 Millionen Kunden. Bislang war das Unternehmen im Besitz des Finanzinvestors EQT, der seine Tochter eigentlich an die Börse bringen wollte.

      Am Bonner Bundeskartellamt war Malone 2001 mit dem Versuch gescheitert, von der Deutschen Telekom das deutsche Kabelnetz für 5,5 Milliarden Euro zu kaufen. Aufgrund der regionalen Aufteilung haben Kabelnetzer mit Ausnahme der Deutschen Telekom kaum Konkurrenz im TV-Bereich. Der Kabelverband FRK, der vor allem kleine Netzbetreiber vertritt, hat wie die Telekom grundsätzliche Bedenken bei einer Kabel-BW-Übernahme durch Liberty Global, der Branchenverband ZVEI dagegen begrüßt die Fusion.

      Quelle: satundkabel.de
      :D Humor ist wenn man trotzdem lacht! :D
      I Cui honorem, honorem
      Besser der Arsch leidet Frost, als der Hals Durst (Martin Luther)
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