Unitymedia will Kabel-BW-Kauf retten - ZDF keine Einspeisegebühren zahlen

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    • Unitymedia will Kabel-BW-Kauf retten - ZDF keine Einspeisegebühren zahlen

      Für den Kauf des baden-würrtembergischen Netzbetreibers Kabel-BW durch den Medienriesen Liberty Global sieht es zwar weiter schlecht aus, trotzdem versucht es das US-Unternehmen von John Malone, das auch den Kabelnetzer Unitymeda kontrolliert, mit weiteren Zugeständnissen unverdrossen weiter.

      Im "Handelsblatt" (aktuelle Ausgabe) kündigte Unitymedia-Chef Lutz Schüler an, dass sein Unternehmen der Wohnungswirtschaft ein außerordentliches Kündigungsrecht einräumen will, das rund 280.000 Wohneinheiten betrifft und etwa ein Drittel des gesamten Marktsegments in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg umfasst. Die Verträge könntzen nach dem Kompromissvorschlag bis zum 30. September 2012 gekündigt werden, hieß es . "Unser Spielraum ist damit erschöpft“, sagte Schüler der Zeitung. Der Manager glaubt weiter an einen positiven Ausgang des Kartellverfahrens.

      Nach Angaben der "Wirtschaftswoche" ("WiWo"), hatten Wettbewerber in einer Marktabfrage des Bundeskartellamts zuvor kein gutes Haar an der geplanten Transaktion gelassen. So befürchtete neben dem Branchenverband VATM auch und gerade die Deutsche Telekom, dass die von Liberty Global gemachten bisherigen Zugeständnisse den Wettbewerb teilweise erschweren. Der Rosa Riese störte sich vor allem an den Gestattungsverträgen mit großen Wohnungsbaugesellschaften, die über mehrere Jahre laufen. Der Kabelzugang wird dabei schon über den Mietzins abgerechnet. Wie die Unternehmen auf den neuerlichen Kompromiss reagieren, ist unklar. Die Telekom vertreibt mit ihrem "Entertain"-Bouquet selbst ein TV-Angebot und konkurriert in diesem Bereich mit den Kabelnetzern.

      Liberty Global hatte unter anderem angeboten, die verbraucherunfreundliche Verschlüsselung von Free-TV-Sendern aufzugeben und wäre damit Vorreiter im Kabel. Bislang nämlich strahlt nur Kabel-BW ein größeres Bouquet ohne Smartcard-Zwang aus. Das ZDF begrüßte unterdessen diesen Vorschlag. Der öffentlich-rechtliche Anbieter will aber künftig nicht mehr für die Verbreitung seiner Programme im Kabel zahlen. ZDF-Justitiar Peter Weber sagte dem Handelsblatt: "Das ZDF geht davon aus, dass künftig von öffentlich-rechtlichen Rundfunkveranstaltern unabhängig von der Frage der Grundverschlüsselung keine Einspeiseentgelte mehr entrichtet werden."

      Ob die Fusion von Kabel-BW und Unitymedia grünes Licht erhält, steht erst Mitte Dezember fest, das Bundeskartellamt hatte bereits starke Bedenken geäußert. Malone verspricht sich eine satte Rendite von seinem Engagement in Baden-Württemberg. Kabel-BW ist der größte Kabelnetzbetreiber in Baden-Württemberg mit nach eigenen Angaben inzwischen 2,4 Millionen Kunden. Bislang war das Unternehmen im Besitz des Finanzinvestors EQT, der seine Tochter eigentlich an die Börse bringen wollte.

      Am Bonner Bundeskartellamt war Malone 2001 mit dem Versuch gescheitert, von der Deutschen Telekom das deutsche Kabelnetz für 5,5 Milliarden Euro zu kaufen. Aufgrund der regionalen Aufteilung haben Kabelnetzer mit Ausnahme der Deutschen Telekom kaum Konkurrenz im TV-Bereich. Der Kabelverband FRK, der vor allem kleine Netzbetreiber vertritt, hat wie die Telekom grundsätzliche Bedenken bei einer Kabel-BW-Übernahme durch Liberty Global, der Branchenverband ZVEI dagegen begrüßt die Fusion.

      Quelle: satundkabel.de
      :D Humor ist wenn man trotzdem lacht! :D
      I Cui honorem, honorem
      Besser der Arsch leidet Frost, als der Hals Durst (Martin Luther)
      "E Ola Mau Ka 'Olelo Hawai'i"

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