ARD-Vorsitzende kritisiert Web-TV der Verlage - "nicht genehmigtes Fernsehen"

    • ARD-Vorsitzende kritisiert Web-TV der Verlage - "nicht genehmigtes Fernsehen"

      Die ARD-Vorsitzende Monika Piel hat erstmals am Dienstag im App-Streit mit den Verlagen durchblicken lassen, dass die öffentlich-rechtlichen Sender den Spieß auch umdrehen und gegen die Verlage vorgehen könnten.

      "Umgekehrt beobachten wir seit langem, ohne bisher etwas dagegen unternommen zu haben, dass die Verlage Fernsehen im Netz machen. Dieses Web-TV ist nicht genehmigtes Fernsehen, weil die Verlage bei der Verbreitung von Rundfunkinhalten im Netz unheimlich viele Auflagen erfüllen müssten", sagte Piel am Dienstag im Interview mit dem Branchendienst "Meedia".

      Allerdings bedauerte Piel die juristische Auseinandersetzung mit den Verlagen, die sich gegen die "Tagesschau"-App zur Wehr setzen wollen. "Ich weiß auch nicht, wieso da immer die Rede von Expansion ist. Wir haben in der ARD zwei Apps am Start, und zwar die 'Tagesschau'- und die 'Sportschau'-App. Schauen Sie doch mal, wie viele kostenlose Informations-Apps es gibt - übrigens auch von Verlagen, die selber klagen. Im Bereich Sport gibt es hundert kostenlose Apps", so Piel. Sie habe Zweifel, dass die App-Klage Erfolg habe.

      "Sportschau" darf nicht erst abends die Bundesliga zeigen

      Skeptisch sieht die ARD-Vorsitzende die Pläne von DFL und Kartellamt, die Fußball-Bundesliga erst samstagabends im Free-TV zeigen zu dürfen. "Sollte die Bundesliga im Free-TV erst nach 21.45 Uhr stattfinden, hieße das aus meiner Sicht, dass ein ganz großer Teil der Bevölkerung ausgeblendet werden würde", so Piel.

      Gerade ältere Menschen würden sich die Spiele nicht im Internet ansehen. Piel sehe darin eine falsche Richtung. Sollte es so kommen, habe die ARD trotzdem ein Recht auf Kurzberichterstattung.

      Außerdem lebe die "Sportschau" nicht nur von der Bundesliga und vom Fußball, sondern auch von anderen Sportarten. "Ich möchte auf jeden Fall weiterhin eine 'Sportschau' haben, auch um 18 Uhr", betonte Piel. Die Sendung auf 21.45 Uhr zu verlegen sei für sie keine Option.

      Derzeit gebe es noch keine Details, wie der neue Vorabend in Zukunft nach der Verpflichtung von Thomas Gottschalk aussehen wird. Nähere Infos dazu will die ARD im August bekannt geben. Ab Januar erhält der bisherige ZDF-"Wetten, dass..?"-Moderator und Entertainer eine Sendung, die viermal die Woche von Montag bis Donnerstag vor der "Tagesschau" ausgestrahlt wird.

      Quelle: satundkabel.de
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