Sportrechte-Kauf von ARD/ZDF: VPRT packt die verbale Keule aus

    • Sportrechte-Kauf von ARD/ZDF: VPRT packt die verbale Keule aus

      Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) hat am Dienstag die jüngsten Sportrechteeinkäufe von ARD und ZDF scharf kritisiert. Präsident Jürgen Doetz warnte in Berlin nach einer Sitzung des Fachbereichsvorstandes Fernsehen und Multimedia vor einem "gebührenfinanzierten Monopol auf die Fußballberichterstattung im deutschen Fernsehen".

      "Offensichtlich haben ARD und ZDF bei ihrer Shoppingtour die medienpolitische Vernunft und ein dem Gebührenzahler geschuldetes finanzielles Augenmaß völlig ausgeblendet. Sollten die Aufsichtsgremien diesem Treiben tatenlos zuschauen und hier nicht korrigierend eingreifen, wird der VPRT als Interessenvertretung der privaten Rundfunksender in Deutschland die Einleitung rechtlicher Schritte auf nationaler und europäischer Ebene prüfen", so Doetz.

      Bereits in dem Erwerb der Champions-League-Rechte für rund 54 Millionen Euro durch das ZDF sieht der VPRT einen Verstoß gegen die Untersagung von gebührenfinanzierter Wettbewerbsverzerrung, da die entsprechenden Übertragungen auch ohne den Einsatz von Gebührenmitteln im privaten Free-TV in Deutschland zu sehen gewesen wären. ARD und ZDF hätten Sat.1 schlichtweg jenseits des wirtschaftlich Vertretbaren mit Gebührenmitteln aus dem Bieterwettbewerb geschoben.

      Irrweg der öffentlich-rechtlichen Anstalten

      Der Erwerb der Frauen- und Herren-Länderspielrechte, der Rechte der 3. Liga und der Frauen-Bundesliga im direkten Anschluss daran hätten den Irrweg der öffentlich-rechtlichen Anstalten fortgesetzt, so der VPRT. Der Verband appellierte in diesem Zusammenhang an den DFB, bei der Paketierung der Fußballrechte und seinen Vergabeentscheidungen so zu agieren, dass auch Private bei einem Erwerb der Rechte Chancen hätten.

      Doetz erinnerte daran, dass sich der VPRT und die privaten Sender bisher in dem Ratifizierungsverfahren zum 15. Rundfunkänderungsstaatsvertrag konstruktiv verhalten und die grundsätzliche Gebührenfinanzierung nicht infrage gestellt hätten. "Wenn ARD und ZDF allerdings mutwillig diesen Konsens über die Existenzgrundlage des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im dualen System einem hemmungslosen Wettbewerb opfern, gibt es spätestens jetzt genug Öl in der Pipeline, um es ins medienpolitische Feuer zu kippen", erklärte Doetz abschließend.

      Quelle: satundkabel.de
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      I Cui honorem, honorem
      Besser der Arsch leidet Frost, als der Hals Durst (Martin Luther)
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