ARD schaltet das Erste über Eutelsat-Satellit wieder ab

    • ARD schaltet das Erste über Eutelsat-Satellit wieder ab

      Die ARD will die Ausstrahlung ihres Ersten Programms über den Eutelsat-Satelliten zum 1. April wieder einstellen und dürfte damit erneut Ärger mit Politik und Verbänden riskieren. Denn wieder ist vor allem die Bundeswehr in Afghanistan betroffen.

      In einer Stellungnahme der ARD gegenüber der "Bild"-Zeitung (Mittwoch) macht der öffentlich-rechtliche Sender erneut Kostengründe für den Stopp verantwortlich, will nur noch Regionalnachrichten sowie "Tagesschau" und "Tagesthemen" über einen Bundeswehr-Sender zeigen.

      Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hellmut Königshaus, zeigte sich in der Boulevardzeitung empört: "Die Soldaten im Einsatz haben als GEZ-Zahler und Staatsbürger in Uniform ein Recht auf das gesamte ARD-Programm."

      Eutelsat bestätigte der SAT+KABEL, dass die ARD die Verbreitung über Hot Bird eingestellt hat. "Die immer wieder von der ARD öffentlich ins Feld geführte Einsparzahl von einer Million können wir nicht nachvollziehen. Die tatsächlichen Übertragungskosten liegen signifikant unter 500.000 Euro", betonte ein Sprecher und widersprach damit früheren Angaben des öffentlich-rechtlichen Senders.

      Die ARD wiederum erklärte inzwischen, die bisherige Ausstrahlung des Ersten Programms habe "jeden Monat 32.000 Euro" gekostet - in Summe also 384.000 Euro. Die Entscheidung sei im Einvernehmen mit dem Verteidigungsministerium gefallen. Die Nachrichtensendungen werden der Bundeswehr nun kostenlos zur Ausstrahlung über ihren eigenen Fernsehsender bwtv bereitgestellt. Sportliche Großveranstaltungen könnten die Soldaten dann weiterhin sehen, wenn die ARD dafür die Ausstrahlungsrechte habe.

      ARD spricht von 32.000 Euro monatlichen Kosten

      "Damit wird die Informationsversorgung für die Soldatinnen und Soldaten des deutschen Einsatzkontingentes ISAF in Afghanistan garantiert", betonte die ARD-Geschäftsführung.

      Im vergangenen Jahr war das Erste schon einmal abgeschaltet worden, danach war es wieder über Eutelsat und auch den Rivalen SES empfangbar, der Kapazitäten auf dem Satelliten NSS-12 seiner Tochter SES World Skies bereitstellte (57 Grad Ost). Die Eutelsat-Verbreitung sollte eigentlich Mitte Januar wieder enden.

      Verbände und Politiker hatten Abschaltung schon letztes Jahr kritisiert

      Gleich mehrere Verbände und Politiker hatten im Zuge der Auseinandersetzung an den Patriotismus der öffentlich-rechtlichen Anstalt appelliert und heftige Kritik geübt. So bezeichnete beispielsweise der medienpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion und Mitglied des Verteidigungsausschusses, Burkhardt Müller-Sönksen, den Vorgang im vergangenen Jahr als "peinlich", weil der öffentlich-rechtliche Sender einerseits von den Soldaten als Staatsbürger in Uniform GEZ-Gebühren kassiere, andererseits aber die Verbreitung der Programme aus Deutschland mit Verweis auf die Kosten eingestellt habe.

      Betroffen von der Abschaltung über Eutelsat sind neben den rund 3.300 Soldaten in Afghanistan auch Urlauber, Diplomaten, Beschäftigte im Ausland und nicht zuletzt die eigenen ARD-Korrespondenten.

      Quelle: satundkabel.de
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      I Cui honorem, honorem
      Besser der Arsch leidet Frost, als der Hals Durst (Martin Luther)
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