Kinderkanal: Fingierte Rechnungen - Selbstanzeige und Razzia

    • Kinderkanal: Fingierte Rechnungen - Selbstanzeige und Razzia

      Ein führender Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Kinderkanals (KI.KA) ist von seinen Aufgaben suspendiert worden. Ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Untreue und Betrugs wurde eingeleitet.

      Die Behörden haben deshalb beim KI.KA in Erfurt und auch beim für den Sender federführenden Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) in Leipzig ermittelt und eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Erfurt wird dem Beschuldigten vorgeworfen, seit 2005 im Verbund mit einer Berliner Technikzulieferer-Firma in 72 Rechnungen erfundene Dienstleistungen bezahlt haben zu lassen.

      Anschließend sollen laut den Ermittlern die so geflossenen Beträge zwischen dem KI.KA-Mitarbeiter und dem mitbeschuldigten Geschäftsführer geteilt worden sein.

      Bei diesen Verdachtsmomenten stützen sich die Ermittlungsbehörden auf Aussagen und Unterlagen des mitbeschuldigten Geschäftsführers, der sich in Berlin selbst angezeigt hatte. Seinen Angaben zufolge stellte die Firma, die Produktionstechnik an Fernsehanstalten verleiht, Rechnungen über nie erbrachte Leistungen an den Ki.ka. Der Ki.ka-Mitarbeiter bestätigte die Scheinrechnungen und veranlasste die Bezahlung. Beide Verdächtigen teilten das erschlichene Geld.

      Wie hoch der Schaden ausgefallen ist, wollte der Kinderkanal zunächst nicht spezifizieren. Die Staatsanwaltschaft geht von mehr als vier Millionen Euro aus. Gegen den Mann wurde Haftbefehl erlassen, er wurde am Morgen im Funkhaus festgenommen.

      Interne Revision hatte eigene Recherchen angestellt

      "Die interne Revision des MDR hatte zu dem suspendierten KI.KA-Mitarbeiter bereits eigene Recherchen angestellt. Allerdings hatte sie diese auf Bitten der staatlichen Ermittlungsbehörden zurückgestellt", sagte MDR-Unternehmenssprecher Dirk Thärichen. Parallel zu den Ermittlern habe man die eigenen internen Überprüfungen wieder fortgesetzt, um den Fall "aktiv und so schnell wie möglich weiter aufzuklären", sagte Thärichen. Dazu habe der MDR auch Antrag auf Akteneinsicht gestellt.

      Der betreffende Mitarbeiter wurde "vorsorglich vorläufig von seinen Aufgaben entbunden worden und hat Hausverbot erhalten", erklärte KI.KA-Programmgeschäftsführer Steffen Kottkamp. Sobald weitere, konkrete Ergebnisse vorliegen, will die Pressestelle für weitere Auskünfte zur Verfügung stehen.

      Der Kinderkanal ist eine Gemeinschaftseinrichtung von ARD und ZDF. Er wird mit Gebührengeldern finanziert und richtet sich an eine sehr junge Zielgruppe. Rivale ist unter anderem Super-RTL.

      Quelle: satundkabel.de
      :D Humor ist wenn man trotzdem lacht! :D
      I Cui honorem, honorem
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