Finanzaufsicht BaFin ermittelt gegen Sky - angeblich falsche Zahlen

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    • Finanzaufsicht BaFin ermittelt gegen Sky - angeblich falsche Zahlen

      Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat der Pay-TV-Plattform Sky für die Geschäftsjahr 2007 und 2008 die Veröffentlichung geschönter Geschäftszahlen vorgeworfen. Sky weist die Vorwürfe zurück.

      Wie die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Dienstagsausgabe berichtete, werfen die Kontrolleure dem Unternehmen die Ausweisung überhöhter Firmenwerte und Abonnentenzahlen vor. Dem Blatt zufolge drohen Sky neben Bußgeldern auch potenzielle Schadenersatzklagen von Investoren. Unter anderem sei die Ertragslage des Unternehmens im Halbjahresbericht 2008 um mindestens zehn Millionen Euro zu hoch ausgewiesen worden.

      Sky habe bei einem Free- und Pay-TV-Rechtepaket für die Fußball-WM 2010 "die Anschaffungskosten unzutreffend auf die Free- und Pay-TV-Sportübertragungsrechte aufgeteilt, wodurch ein zu niedriger Anteil der Anschaffungskosten den ausgewiesenen Umsatzerlösen als Aufwand zugeordnet worden sei", hieß es seitens der BaFin. Außerdem sei im Zwischenlagebericht zum 30. Juni 2008 nicht ausreichend auf bestehende Risiken für die Finanzlage des Konzerns wegen einer kurzfristig drohenden Verletzung von Kreditbedingungen hingewiesen worden.

      Bei der Kennzahl Firmenwert will die Finanzaufsicht im gleichen Berichtszeitraum sowie im vorangehenden Konzernabschluss 2007 fündig geworden sein. Hier habe der Sky-Vorgänger Premiere einen um rund 250 Millionen Euro zu hohen Wert bilanziert. Die BaFin vermisste ferner eine ausreichende Warnung der Aktionäre vor wirtschaftlichen Risiken im Zuge des Erwerbs der Bundesliga-Sublizenz von Arena. Auch die Abonnentenzahlen seien in beiden Berichten um rund 623 000 bzw. 611 000 zu hoch ausgewiesen worden.

      Zumindest letzteren Punkt hatte Sky nach dem Einstieg von Medienmogul Rupert Murdoch im Herbst 2008 indirekt selbst eingeräumt. Seinerzeit hatte der amtierende Sky-Vorstandschef Mark Williams die Zahl der Abonnenten im sechsstelligen Bereich bereinigt und unter anderem auf inaktive Smartcards aus Händlerbeständen verwiesen. Williams' Vorgänger Georg Kofler und Michael Börnicke hatten im Nachgang des Vorfalls, der Rückgänge beim Aktienkurs nach sich zog, mehrfach beteuert, keine Zahlenkosmetik betrieben zu haben.

      Sky wies die Vorwürfe der BaFin noch am Montagabend in einer Ad-hoc-Pfichtveröffentlichung zurück und betonte, man halte die Feststellungen für unzutreffend und werde sie gerichtlich überprüfen lassen. Das Unternehmen betonte ferner, die vorgebrachten Punkte hätten keine direkten bilanziellen Auswirkungen.

      "Sollten die Feststellungen der BaFin bestandskräftig werden, würde die Sky Deutschland AG möglicherweise ihre Jahresabschlüsse ab dem Geschäftsjahr 2007 korrigieren. Darüber hinaus könnten Bußgelder verhängt werden und Schadensersatzansprüche von Dritten geltend gemacht werden", räumte Sky ein.

      Quelle: digitalfernsehen.de
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    • Bilanz-Affäre: Ex-Premiere-Chef Kofler hat "reines Gewissen"

      Der frühere Premiere-Chef Georg Kofler will die von der Börsenaufsicht BaFin gegen die Bezahlplattform erhobenen Vorwürfe von Bilanzmanipulationen unter seiner Regie nicht gelten lassen.

      "Ich habe ein absolut reines Gewissen", versicherte Kofler gegenüber dem Handelsblatt (Mitwochsausgabe). Der gebürtige Südtiroler, der zwischen Februar 2002 und August 2007 die Geschicke des Sky-Vorgängers Premiere gelenkt hatte, verwies darauf, dass die von der BaFin in Zweifel gezogenen Finanzberichte aus den Jahren 2007 und 2008 erst nach seinem Rückzug aus dem Unternehmen erstellt worden seien.

      Kofler verwahrte sich auch gegen Vorwürfe, während seiner Amtszeit seien geschönte Abonnentenzahlen an die Öffentlichkeit kommuniziert worden. Für die Festlegung dieser Kenngrößen gebe es "keine bilanzrechtlichen Standards", betonte der 53-jährige gegenüber dem "Handelsblatt". Ob Kunden mit geringen Umsätzen bei der Ausweisung von Zahlen berücksichtigt würden oder nicht, sei "Ermessenssache". Zudem betonte Kofler, Umsätze seien in seiner Zeit bei Premiere immer korrekt ausgewiesen worden.

      Am Montagabend hatte Sky in einer Ad-hoc-Pflichtmitteilung auf Ermittlungen durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) verwiesen. Darin ging es unter anderem überhöhte Firmenwerte und Kundenzahlen sowie fehlerhafte Angaben zur Ertragslage in Bilanzen aus den Geschäftsjahren 2007 und 2008.

      Sky wies die Vorwürfe der BaFin umgehend zurück und kündigte eine gerichtliche Überprüfung an. "Sollten die Feststellungen der BaFin bestandskräftig werden, würde die Sky Deutschland AG möglicherweise ihre Jahresabschlüsse ab dem Geschäftsjahr 2007 korrigieren. Darüber hinaus könnten Bußgelder verhängt werden und Schadensersatzansprüche von Dritten geltend gemacht werden", räumte das Unternehmen ein.

      Quelle: digitalfernsehen.de
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    • Kofler: Premiere-Billigabos waren Teil der Strategie

      Ex-Premiere-Chef Georg Kofler hat im Zuge der Ermittlungen der Börsenaufsicht BaFin gegen den Vorgänger der Bezahlplattform Sky am Mittwochnachmittag die von ihm verfolgte Niedrigpreis-Strategie verteidigt.

      "Premiere hat während meiner Amtszeit stets korrekt berichtet", ließ Kofler über sein Büro mitteilen und wiederholte damit frühere Aussagen gegenüber der Wirtschaftszeitung "Handelsblatt". Die von der BaFin bemängelten Finanzberichte der Jahre 2007 und 2008 seien erst ein halbes Jahr beziehungsweise ein Jahr nach dem Ausscheiden von Georg Kofler erstellt und veröffentlicht worden.

      "Kofler konnte diese Berichte also inhaltlich weder beeinflussen noch hat er sie zu verantworten", hieß es in der Erklärung. Die Tätigkeit für Premiere sei bereits zum 31. August 2007 erloschen, bereits in der ersten Augusthälfte habe Kofler die Geschäfte an seinen Nachfolger Michael Börnicke übergeben.

      Dennoch schließe sich Kofler "der Auffassung der Sky Deutschland AG an, die die Feststellungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) für unzutreffend hält", teilte sein Büro mit. Der Manager verwies ferner darauf, dass sämtliche Finanzberichte während meiner Amtszeit in Zusammenarbeit mit führenden Wirtschaftsprüfungsgesellschaften bewertet und erstellt sowie von diesen uneingeschränkt testiert worden seien.

      "Die Vorwürfe möglicher Tricksereien sind absolut haltlos", echauffierte sich Kofler. Dass es bei der Bilanzierung nach IFRS gerade bei komplizierten Transaktionen unter Bilanzfachleuten zu unterschiedlichen bilanzrechtlichen Würdigungen kommen kann, sei nicht ungewöhnlich. Dies könne "aber nicht als bewusstes oder gar vorsätzliches Fehlverhalten operativ tätiger Vorstände gewertet werden".

      Kofler: Arena-Deal sicherte Fortbestand von Premiere

      Bei der bilanziellen Bewertung des sogenannten Arena-Deals zur Wiedererlangung der Bundesligarechte hätten Vorstand und Aufsichtsrat von Premiere ihre kaufmännische Sorgfaltspflicht besonders ernst genommen und das Vertragswerk gleich von zwei renommierten Wirtschaftsprüfern abklopfen lassen (Ernst & Young, KPMG).

      Kofler: "Hätten wir den Arena-Deal auf dieser Basis nicht abgeschlossen, müsste ich mir heute vermutlich ganz andere Vorwürfe anhören. Wahrscheinlich hätte es Premiere dann nicht mehr gegeben. Und das hätten dann alle Aktionäre zu Recht monieren können."

      Nachdrücklich wischte der ehemalige Premiere-Chef auch Vorwürfe über geschönte Abonnentenzahlen vom Tisch. Die Plattform habe stets das Ziel verfolgt, Pay-TV als Massenprodukt zu etablieren. Dabei habe das Unternehmen "bewusst in Kauf genommen, Abonnements mit niedrigen oder sehr niedrigen Jahresumsätzen zu akzeptieren", was in den ausgewiesenen Umsätzen pro Abonnement (ARPU) auch öffentlich dokumentiert worden sei. "Als Vorreiter der Digitalisierung des Fernsehens musste Premiere ja dafür sorgen, dass möglichst viele Menschen erst einmal die Chance bekamen, das Programm zu sehen und kennenzulernen. Nach wie vor stehe ich dazu, dass dies damals die richtige Marketing- und Vertriebsstrategie war."

      Durch die 2008 von Rupert Murdochs Vertrautem Mark Williams vorgenommene Neuklassifizierung der Abonnentenstruktur habe sich "weder am Umsatz noch am Ergebnis von Premiere ein Cent geändert", betonte Kofler. Von sogenannten Luftbuchungen, die in manchen Medienberichten und Kommentaren unterstellt werden, könne daher keine Rede sein. "Jeden Euro, der während meiner Amtszeit ausgewiesen wurde, hat Premiere auch erwirtschaftet", schloss der Medienunternehmer seine Ausführungen.

      Quelle: digitalfernsehen.de
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