Gigantischer Daten-Klau: Noch viele Fragen offen

    • Gigantischer Daten-Klau: Noch viele Fragen offen

      Nachdem russische Hacker 1,2 Milliarden Nutzerdaten inklusive Passwörtern gestohlen haben, sind noch immer viele Fragen offen. Weder die Herkunft der Datensätze noch die Frage, welche Nutzer davon betroffen sind, wurden bisher beantwortet. Die Politik ruft zu mehr Sicherheit auf.

      Trotz des gigantischen Ausmaßes sind die genauen Auswirkungen des jüngsten Diebstahls von 1,2 Milliarden Einwahldaten für Online-Dienste weiterhin unklar. Die Politik appelliert an Nutzer und Anbieter, mehr für die Sicherheit zu tun.

      Bundesjustizminister Heiko Maas rief Verbraucher und Anbieter zu besseren Sicherheitsvorkehrungen auf. "Internet-Anbieter sind in der Pflicht, alles zum Schutz der Passwortdaten und persönlicher Daten ihrer Kunden zu tun", sagte der SPD-Politiker der "Welt". "Ein Anbieter, bei dem die Kundendaten unsicher sind, wird auch bei den Verbrauchern kein Vertrauen mehr finden." Nutzern von Online-Diensten riet er, Passwörter regelmäßig zu ändern. Anbieter, Kunden und Politiker müssten sich gemeinsam für die Bekämpfung von Datenmissbrauch einsetzen, sagte Maas der "Welt".

      Der Bundesrat hatte sich im März bereits dafür ausgesprochen, den An- und Verkauf gestohlener Daten unter Strafe zu stellen. Bisher sind nur der Diebstahl von Daten und deren Nutzung strafbar, aber nicht der Handel. Der Verkauf von Einwahldaten oder Kreditkartendaten ist nach Einschätzung von Fachleuten ein "tägliches Geschäft" im Netz. Die hessische Justizministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) rief in der "Welt" zum schnellen Handeln auf. Hessen hatte den Gesetzentwurf im Bundesrat eingebracht.

      Dass die Daten aus dem jüngsten Fall auf dem Schwarzmarkt gehandelt werden, erscheint derzeit unwahrscheinlich. Die IT-Sicherheitsfirma Hold Security erklärte, die Hacker hätten die Daten zum Versand vom Spam-Nachrichten genutzt. Hold hatte den Fall aufgedeckt. Das Unternehmen wurde aber kritisiert, weil es gegen Geld einen Dienst anbietet, der Webseiten-Betreiber vor Datendiebstählen warnen soll. Fachleute schätzten den Fall dennoch als "ernstzunehmend" ein. Der Sicherheitsexperte Brian Krebs, der selbst mehrere Hacking-Angriffe öffentlich bekanntmachte, schrieb, die Daten seien "definitv echt".

      Nach Erkenntnissen von Hold Security haben Hacker 1,2 Milliarden Einwahldaten für Online-Profile erbeutet. Die bestehen aus E-Mail-Adresse und Passwort. Die Hacker hätten die Informationen abgefischt, indem sie Sicherheitslücken bei Online-Diensten ausgenutzt hätten. Sie hätten gezielt nach Webseiten mit einer bestimmten Sicherheitslücke gesucht und sich darüber Zugriff auf die Inhalte der Datenbanken der Online-Dienste verschafft. Die Daten sollen von mehr als 420 000 Webseiten stammen.

      Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik rief Anbieter vor diesem Hintergrund auf, ihre Sicherheitsmechanismen zu verbessern. Nach ersten Erkenntnissen sind Behörden auf Bundesebene nicht Opfer des Datendiebstahls geworden. Das BSI ist für den Schutz der IT-Systeme der Bundesregierung verantwortlich.

      Ob deutsche Nutzer betroffen sind, werde geprüft. Angesichts der riesigen Anzahl gestohlener Datensätze sei allerdings anzunehmen, dass auch deutsche Internetnutzer unter den Opfern seien.

      Quelle: digitalfernsehen.de
      :D Humor ist wenn man trotzdem lacht! :D
      I Cui honorem, honorem
      Besser der Arsch leidet Frost, als der Hals Durst (Martin Luther)
      "E Ola Mau Ka 'Olelo Hawai'i"
    • Online-Check: So prüfen Sie, ob Ihre Daten im Netz kursieren

      Das Hasso-Plattner-Institut (HPI), eine privat finanzierte Universitätsabteilung in Potsdam, hat Datensätze mit E-Mail-Adressen und persönlichen Angaben gesammelt, die frei im Netz zugänglich sind. Mithilfe eines Tools sollen Nutzer nun einfach herausfinden können, ob auch ihre Daten betroffen sind und persönliche Angaben oder sogar Passwörter im Netz kursieren.

      Nach eigenen Angaben verfügt das Institut derzeit über rund 170 Millionen Datensätze aus Hackerforen, sozialen Netzwerken, Leak-Ankündigungsseiten und Ähnlichem. Der Abgleich funktioniert einfach: Man tippt oder kopiert seine E-Mail-Adresse in die Textzeile des HPI-Tools, löst ein Zahlenrätsel und wartet. Denn wie bei dem ähnlichen Prüf-Tool des BSI bekommen Nutzer nur dann eine E-Mail-Nachricht, wenn die Adresse in der Datenbank des HPI auftaucht. Ist dies der Fall, listet das HPI in der Nachricht die Informationen auf, die durch den Leak offenliegen. Zudem spricht es Empfehlungen aus. Wenn nicht, hören Sie nichts weiter. Den Rückschluss, dass die eigenen Konten absolut sicher sind, lässt dies aber nicht zu.

      Das Institut versichert, dass in das Onlinetool eingegebene E-Mail-Adressen "verschleiert" werden, auch damit eine eventuelle Cyber-Attacke auf die HPI-Datenbank erfolglos bleibe. Immer wieder geraten E-Mail-Adressen, dazugehörige Passwörter und andere persönliche Daten in die Fänge von Onlinekriminellen - sei es durch Sicherheitslücken bei den Internetdiensten oder Sorglosigkeit und Unwissenheit auf Nutzerseite. Zu den krassesten Fällen von Identitätsdiebstahl gehörten die 16 Millionen veröffentlichten Onlinekonten im Januar 2014 und 18 Millionen gehackte E-Mail-Accounts im April.

      Quelle: spiegel.de

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