OpenSSL-Sicherheitslücke: Warum Heartbleed Millionen Web-Nutzer gefährdet

    • OpenSSL-Sicherheitslücke: Warum Heartbleed Millionen Web-Nutzer gefährdet

      IT-Experten schlagen Alarm: Eine schwere Sicherheitslücke macht viele eigentlich besonders gesicherte Webseiten anfällig für Angriffe. Login-Daten und sensible Informationen sind in Gefahr, Nutzer sollten vorsichtshalber ihre Passwörter ändern.

      Was ist Heartbleed?
      Heartbleed ist eine schwere Sicherheitslücke, die zwei Drittel des Webs betreffen könnte. Es geht um Webserver, die eigentlich eine gesicherte SSL-Verbindung anbieten, das erkennt man an dem "https" links oben in der Adresszeile. Solche Verbindungen werden immer dann eingesetzt, wenn sensible Informationen übermittelt werden, etwa das Passwort zum E-Mail-Account oder die Kreditkartendaten beim Online-Einkauf.
      Jetzt ist herausgekommen: Im Falle eines Angriffs könnten die Server dazu gebracht werden, Passwörter, Kreditkartendaten und andere Daten wie Sicherheitszertifikate dem Angreifer zu verraten. Der Fehler steckt in der weit verbreiteten Verschlüsselungsfunktion OpenSSL und wurde erst jetzt behoben. Mehr als zwei Jahre blieb der Fehler offenbar unentdeckt.

      Wird die Lücke ausgenutzt?
      Ja, spätestens seitdem die Entdecker den Fehler am Montag öffentlich gemacht haben. Ob es zuvor bereits Angriffe gab, über die Login-Daten erbeutet wurden, ist bisher nicht bekannt. Die Entdecker warnen aber, dass ein Angriff vergleichsweise einfach zu bewerkstelligen sei.

      Wer ist betroffen?
      Die Betreiber vieler Websites und deren Nutzer. Am Dienstag waren laut eines Tests Yahoo, Web.de, Flickr und Hidemyass.com unter den betroffenen Seiten. Viele Anbieter haben seit Montag nachgebessert und die Sicherheitslücke gestopft, darunter Google, Yahoo und viele mehr.
      Filippo Valsorda hat eine Seite aufgesetzt, auf der besorgte Nutzer und Betreiber von Webseiten einen Test durchführen können. Auf dieser Seite hier können die SSL-Zertifikate einer Website überprüft werden. Wer ganz sicher sein will, sollte nur Seiten mit Zertifikaten vertrauen, die nach der Entdeckung der Sicherheitslücke ausgestellt wurden.

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      Wie schlimm ist es wirklich?
      Schaut man sich die Reaktionen von Sicherheitsexperten und Administratoren an, ist die Sicherheitslücke eine der bisher schwersten überhaupt. Zur Einordnung: Der Apple-Fehler "goto fail", der im Februar entdeckt worden war, betraf nur Apple-Nutzer. Angreifer mussten sich dazu in eine Verbindung einklinken. Diesmal geht es um bis zu zwei Drittel aller Websites - und Angreifer können Webserver direkt attackieren.
      In den Enthüllungen über den US-Geheimdienst NSA, die durch Edward Snowden möglich wurden, gibt es mehrfach Hinweise zum Thema Verschlüsselung. Der Geheimdienst sucht gezielt nach Sicherheitslücken, um verschlüsselte Kommunikation abzufangen, denn das Knacken von guter Verschlüsselung ist offenbar auch für die NSA noch ein Problem. Ein Fehler wie Heartbleed spielt dem Geheimdienst in die Hände. Auch wenn bisher nicht bekannt ist, dass die NSA diese Hintertür genutzt hat - es scheint zumindest möglich.

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      Quelle: spiegel.de
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      Bedanken stellt entgegen weitläufiger Meinung keinen Tatbestand nach § 223 StGB dar
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      Erste Informationen, wie der Angriff konkret auszuführen ist, tauchen bereits auf. Die Entdecker sprechen davon, der Fehler sei einfach auszunutzen. Da das Update den genauen Ort des Fehlers im Code preisgibt, dürfte es nicht lange dauern, bis funktionierende und einfach zu benutzende Angriffs-Tools verfügbar sind. Außerdem besteht natürlich die Gefahr, dass Angreifer mit guten technischen Ressourcen den Fehler bereits kannten und massenhaft Schlüssel geklaut haben.

      Mit diesem Fehler rächt es sich bitter, wenn Server-Betreiber auf die so genannte Forward Secrecy verzichtet haben. Denn ein Angreifer könnte den verschlüsselten Datenverkehr der letzten Jahre des Servers aufgezeichnet haben. Gelingt es ihm jetzt, den geheimen Schlüssel des Servers zu klauen, bevor der Server gegen Heartbleed abgesichert wurde, kann er dann im Nachhinein all diese Daten dechiffireren. Mit Forward Secrecy wäre das nicht möglich. Details dazu erklärt Forward Secrecy testen und einrichten auf heise Security. Weitere Informationen liefert SSL-Gau: So testen Sie Programme und Online-Dienste.

      Quelle: heise.de
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