Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di und die Produzentenallianz haben sich nach drei Verhandlungsrunden für die rund 10.000 Film- und Fernsehschaffenden in Deutschland auf eine Tarifsteigerung von durchschnittlich acht Prozent über eine Laufzeit von zwei Jahren geeinigt.

Die Wochengagen werden ab Juli zunächst um 35 Euro und ab Januar 2013 dann nocheinmal um zehn Euro erhöht, zum gleichen Zeitpunkt der Tarif um zwei Prozent angehoben, teilten beide Seiten am Dienstag mit. Der bestehende Manteltarifvertrag gilt unverändert bis Ende 2013. Zuletzt hatte Ver.di Zeitkonten und eine Grenze für die Maximalarbeitszeit durchgesetzt. Der Gagentarif gilt für Filmschaffende, die im Drehteam und dabei meist wenige Wochen als Kamera- oder Tonleute, im Produktions- und Regiestab oder bei Szenen, Masken- oder Kostümbild bzw. in der Postproduktion als Filmeditoren an der Herstellung von Kinofilmen oder Spielfilmen und Serien für das Fernsehen mitwirken.

Filmschaffende haben nach Ansicht von Ver.di durch die extreme Kurzzeitbeschäftigung von wenigen Wochen pro Film und wenigen Filmen im Jahr ein besonders hohes Beschäftigungsrisiko und müssen gleichzeitig als Spezialisten qualifiziert bleiben. Darüber hinaus verwies die Gewerkschaft darauf, dass sie sehr flexibel bundesweit und oft kurzfristig für angebotene Projekte zur Verfügung stehen müssten. In der Allianz Deutscher Produzenten haben sich rund 220 Unternehmen der Film- und Fernsehbranche zusammengeschlossen. Die Organisation bezeichnete den Abschluss als "vertretbar". Für die Schauspieler steht Ver.di zusammen mit dem Schauspielverband BFFS in laufenden Verhandlungen zu einem erstmaligen Tarifabschluss für Gagen. Ein Ergebnis steht noch aus.

Quelle: satundkabel.de