Die ARD lässt ihre TV-Produktionstochter Degeto nicht fallen, sichert deren Liquidität und will sämtliche Verpflichtungen für Produktionsvorhaben ihrerseits erfüllen. Das haben die Intendanten auf einer Sitzung am Montag in Frankfurt beschlossen.

Wenn die Aufsichtsgremien zustimmen, werde die Auftragsvergabe keine negativen Auswirkungen auf bestehende Verträge haben, den externen Produktionsfirmen solle dadurch Planungssicherheit gegeben werden, teilte die ARD am Nachmittag mit. Die Degeto hatte für die Jahre 2010 bis 2012 erheblich mehr Programm bestellt beziehungsweise Lizenz erworben, als das einem internen Mittelwert entsprach. Als Folge sollten Produktionsaufträge außerplanmäßig zurückgefahren werden. Das sorgte für einen Aufschrei unter den betroffenen Dienstleistern.

Die Gesellschaft, an der die ARD-Landesrundfunkanstalten und ihre Werbetöchter beteiligt sind, gibt nicht nur Produktionen in Auftrag, sie finanziert auch Kino-Koproduktionen und kauft Spielfilme aus dem Ausland ein. Wie es zur "überplanmäßigen Auftragsvergabe" an die Produzenten gekommen war, wird gegenwärtig von einer Prüfgruppe unter Vorsitz des Hessischen Rundfunks (hr) untersucht. Auch externe Wirtschaftsprüfer werden dazu herangezogen. Erste Ergebnisse dieser internen und externen Untersuchung liegen voraussichtlich erst im Dezember vor.

Dem TV-Publikum ist die Degeto, die 1928 als Deutsche Gesellschaft für Ton und Film gegründet wurde, über ihre Filme ein Begriff: Dazu gehören die Wallander-, die Pfarrer-Braun- und die Donna-Leon-Krimis sowie "Die Flucht" mit Maria Furtwängler, demnächst "Die Laconia" und zuletzt der Zweiteiler "Der Mann mit dem Fagott" über Sänger Udo Jürgens und seine Familiengeschichte.

Quelle: satundkabel.de