Kabel Deutschland will lieber Quasi-Monopolist bleiben - keine Netzöffnung

    • Kabel Deutschland will lieber Quasi-Monopolist bleiben - keine Netzöffnung

      Der Netzbetreiber Kabel Deutschland (KDG) denkt auch weiter nicht daran, sein Netz in 13 Bundesländern für andere Anbieter zu öffnen, ein Machtwort der Bundesnetzagentur fürchtet das Unternehmen nach eigenen Angaben nicht.

      "Für eine Zugangsregulierung gibt es überhaupt keine Handhabe", sagte KDG-Chef Adrian von Hammerstein der Tageszeitung "Die Welt" (Montagsausgabe). Die Kabelgesellschaften seien mit ihren zwölf Prozent Anteil im Breitbandmarkt weit von einer marktbeherrschenden Stellung entfernt, behauptete von Hammerstein.

      Betrachtet man die Kombination aus Fernsehen, Internet und Telefonie (Triple-Play), kann von einem echten Wettbewerb trotzdem nicht gesprochen werden: So haben im Vergleich zum liberalisierten Stromnetz beispielsweise Drittanbieter derzeit keine Chance, die Kabel-Infrastruktur zu nutzen und Kunden ganz eigene und möglicherweise preiswertere Pakete anzubieten. Vor allem im TV-Bereich ist Kabel Deutschland der Konkurrenz wie Telekom oder Vodafone um Meilen voraus, hier rivalisiert lediglich der Satellit mit nennenswerten Marktanteilen.

      Und so ist es auch kein Wunder, dass von Hammerstein bei einer Übernahme von Kabel-BW durch die Unitymedia-Mutter Liberty Global "kein Problem" hätte. Schließlich sind die Kabelnetzbetreiber in Deutschland räumlich sauber getrennt und agieren damit als Quasi-Monopolisten.

      Auch dass sich durch eine erzwungene Öffnung die Internetversorgung mit schnellen Anschlüssen beschleunigen ließe, sieht von Hammerstein nicht: "Dadurch würde sich die Versorgungslage zunächst einmal nicht ändern - und die Investitionsanreize für die DSL-Anbieter würden wohl eher abnehmen", sagte er der Zeitung. Bis 2013 soll gut eine Million zusätzlicher Haushalte mit 100-MBit/s-Leitungen surfen können, vor allem in ländlichen Gegenden.

      Dem Rosa Riesen ist von Hammerstein nach eigenen Worten übrigens zu Dank verpflichtet: "Wir sind dankbar, dass die Telekom viel Geld ausgegeben hat, um den Kunden die Vorteile des digitalen Videorekorders zu erklären", sagte er der Welt" und spielte damit auf die Werbung mit der Time-Shift-Funktion an. Das Chaos um die Freischaltung der neuen HD-Programme machte dem KDG-Vorstandsvorsitzenden übrigens weitaus mehr Spaß als den gequälten Kunden: "Unsere Callcenter sind mit der Bestellannahme doppelt so stark ausgelastet, wie wir es erwartet hatten". Hunderte wütende Foren-Einträge und mitunter wüste Beschimpfungen zeugen davon.

      Quelle: satundkabel.de
      :D Humor ist wenn man trotzdem lacht! :D
      I Cui honorem, honorem
      Besser der Arsch leidet Frost, als der Hals Durst (Martin Luther)
      "E Ola Mau Ka 'Olelo Hawai'i"

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