Liga-Chef: "Sportschau" keine heilige Kuh - Sky zahlt überpünktlich

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    • Liga-Chef: "Sportschau" keine heilige Kuh - Sky zahlt überpünktlich

      Die deutschen Fußballfans müssen sich nicht erneut auf eine Änderung des Bundesliga-Spielplans und eine weitere Aufsplitterung der Anstoßzeiten im Fernsehen einstellen. Gleichzeitig ist aber die "Sportschau" am Samstagabend um 18.30 Uhr mit der Ersten Liga nicht mehr unbedingt gesetzt.

      Das erklärte Liga-Präsident Reinhard Rauball mit Verweis auf die in der neuen Saison anstehenden TV-Rechteverhandlungen in einem Interview mit der Deutschen Presseagentur:

      Die DFL hat die Ausschreibung für die TV-Rechte für den Herbst angekündigt. Es gibt mehrere Modelle: Eines, das den Wegfall der Bundesliga-Berichterstattung in der ARD-"Sportschau" um 18.30 Uhr am Samstag zugunsten einer Internet-Sendung um 19.00 Uhr vorsieht, und ein anderes, das dem bisher praktizierten Modell ähnelt. Welches bevorzugen Sie?

      Rauball: "Derjenige, der ausschreibt, darf keine Präferenzen erkennen lassen. Fakt ist: In einer fairen Ausschreibung haben beide Szenarien eine faire Chance. Die DFL wird in Einklang mit den Vorgaben des Bundeskartellamtes transparent und diskriminierungsfrei ausschreiben."

      Würden Sie das Aus der Institution "Sportschau" in Kauf nehmen?

      Rauball: "Wir treten nicht an, um die Sportschau zu verhindern. Wir wollen einen fairen Wettbewerb für unterschiedliche Bieter mit ihren individuellen Geschäftsmodellen und Vertriebswegen. Erst müssen die Angebote auf den Tisch kommen, dann sind Ligavorstand und Mitgliederversammlung gefordert, eine Entscheidung zu treffen. Aber auch da gibt es keinen Automatismus, dass nur nach der Höhe der Angebote entschieden wird."

      Noch einmal: Die "Sportschau" ist keine Heilige Kuh für Sie?

      Rauball: "Es hängt auch maßgeblich an der ARD. Wir wollen keine neuen Räder erfinden, wenn dazu keine Notwendigkeiten bestehen. Aber so wie sich die ganze Welt dramatisch verändert, so verändert sich auch die Medienlandschaft. Genauso wie ich sage, wir müssen nicht das höchste Gebot annehmen, genauso sage ich: Es muss nicht zwingend das Gebot eines Senders angenommen werden, nur weil er in der Vergangenheit erfolgreich war."

      Wie sicher ist das Geschäft mit Sky? Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern hat das Pay-TV in Deutschland relativ niedrige Abonnentenzahlen...

      Rauball: "Sky ist ein verlässlicher Vertragspartner, der zu allen Terminen pünktlich bis überpünktlich die Raten bezahlt hat. Wir haben keinerlei Anhaltspunkte, dass sich das in Zukunft ändern könnte."

      Großaktionär bei Sky ist Rupert Murdoch, dessen Medienkonzern durch den Abhörskandal in England in Turbulenzen geraten ist. Fürchten Sie Auswirkungen auf die Bundesliga?

      Rauball: "Die Problematik, die mit den Namen Rupert Murdoch und 'News of the World' verbunden ist, spielt derzeit vor allem in England und vielleicht in den USA eine Rolle, aber nicht in Deutschland. Murdoch hat viel in Sky Deutschland investiert, indem er Kapitalerhöhungen zu einem Zeitpunkt gezeichnet hat, zu dem manch einer das nicht erwartet hätte. Das ist ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland. Diese Fakten sind für uns entscheidend."

      Aus der letzten Vergabe der TV-Rechte wird die DFL bis 2013 rund 1,65 Milliarden Euro einnehmen. Gibt es da Steigerungspotenzial?

      Rauball: "Die Bundesliga ist ein Premiumprodukt in Deutschland. Ein Produkt mit enormen Zuwachsraten in Bezug auf die Popularität in den vergangenen fünf, sechs Jahren. Klar ist aber auch, dass keine generellen Vorhersagen getroffen werden können. Die französische Liga zum Beispiel hat einen Rückgang zu verzeichnen, andere Ligen wie in England und Spanien haben einstellige Zuwachsraten. Es ist klar, dass eine Erhöhung angestrebt wird. Ich warne aber vor Träumereien."

      Ist eine weitere Änderung der Spielplan-Struktur zu erwarten, um mögliche Begehrlichkeiten der Rechtebewerber zu erfüllen?

      Rauball: "Wir haben das Thema intern diskutiert, und es hat zu keinem Zeitpunkt einen Vorschlag gegeben, an der Terminplanung, wie sie bisher war, zu rütteln. Es wird also die gleiche Spielplanstruktur mit den bekannten Spieltagen und Anstoßzeiten geben. Da kann sich jeder darauf einrichten - in beiden Ligen. Da wird es keine Änderungen geben. Die Bundesliga hat derzeit fünf verschiedene Anstoßzeiten mit dem Samstag als Kernspieltag - dabei bleibt es."

      Welche Argumente sprechen dafür?

      Rauball: "Zum Vergleich: Die Ligue 1 in Frankreich führt gerade sieben verschiedene Anstoßzeiten pro Wochenende ein, die Spanier diskutieren über neun. Damit gibt es dort keinen Kernspieltag mehr, eine Zusammenfassung wie die Sportschau oder eine Live-Konferenz ist also gar nicht mehr möglich. Ligaverband und DFL sind der Meinung, dass das zu weit geht und weder Clubs, Fans noch Sponsoren zuzumuten ist."

      Quelle: satundkabel.de
      :D Humor ist wenn man trotzdem lacht! :D
      I Cui honorem, honorem
      Besser der Arsch leidet Frost, als der Hals Durst (Martin Luther)
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