Der Medienunternehmer Leo Kirch ist tot. Er starb am Donnerstagvormittag in München im Alter von 84 Jahren, wie ein Sprecher von Kirchs Unternehmen KirchMedia bestätigte. Kirch gehörte einst eines der größten Medienimperien in Deutschland, unter anderem mit den Kanälen ProSieben, Sat.1 und dem Bezahlsender Premiere, dem heutigen Sky.

„Unser geliebter Ehemann, Vater, Bruder, Dr. Leo Kirch, ist heute im Kreise seiner Familie friedlich verstorben. Wir sind sehr traurig“, ließ seine Familie in München mitteilen.
Kirch hatte 2002 die nach Schuldenstand bis dahin größte Pleite der deutschen Nachkriegsgeschichte hingelegt. Der Zusammenbruch wurde am 8. April nach vergeblichen Rettungsbemühungen mit dem Insolvenzantrag der KirchMedia eingeleitet, in der das Kerngeschäft mit der Beteiligung an der Senderkette ProSiebenSat.1 und mit dem Filmrechtehandel gebündelt war.
Endlosprozess gegen Deutsche Bank
Zahlreiche weitere Kirch-Gesellschaften gingen in der Folge ebenfalls pleite. Leo Kirch trug die Situation mit Fassung. Als sich das Desaster abzeichnete, sagte der Katholik Kirch lakonisch: „Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen.“ Bis zuletzt war die juristische Auseinandersetzung mit der Deutschen Bank, die er für den Zusammenbruch seiner Mediengruppe mitverantwortlich machte, eine Hauptbeschäftigung Kirchs. Nach einigen juristischen Etappensiegen stellte Kirch zufrieden fest, dass die Deutsche Bank ihn inzwischen sehr ernst nehme.
Imperium selbst aufgebaut
In der Öffentlichkeit ließ sich Kirch nur selten sehen. Schon während seiner aktiven Unternehmerzeit gab es kaum Fotos von dem Medienzaren. Zwar war er öfter in seinem Lieblingsrestaurant in der Münchner Innenstadt anzutreffen, öffentliche Auftritte mied er aber.
Der fränkische Winzersohn hatte sein Imperium mit zeitweise rund 10.000 Beschäftigen aus dem Nichts aufgebaut. Neben der größten Spielfilmsammlung mit weit über 10.000 Titeln sowie rund 40.000 Stunden Serien gehörten ihm früher die Fernsehsender ProSieben, Sat.1, N24 und DSF. Lange Zeit konnte er aus seinem Büro in der Firmenzentrale in Ismaning bei München eigenmächtig und ohne Kontrollmechanismen Milliarden bewegen und die deutsche Medienkonkurrenz in Angst und Schrecken versetzen. Auch wegen seiner Nähe zum damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) war Kirch umstritten.
Milliardenverluste mit Pay-TV
Schließlich hatte sich Kirch aber übernommen. Vor allem die Milliardenverluste bei seinem Engagement im Bezahlfernsehen (Premiere, DF1) brachen ihm finanziell das Genick. Am Ende forderten allein die Gläubiger der KirchMedia erst einmal 8,5 Mrd. Euro, von denen bisher wie bei den meisten Pleiten aber nur ein kleiner Anteil bezahlt wurde.
Zwar hatte sich Kirch mit dem Pay-TV-Abenteuer, mit der Übernahme der Formel 1 und anderen Projekten finanziell übernommen, der umstrittene Medienunternehmer hat aber durchaus ein reiches Erbe hinterlassen. Als der von ihm geschmiedete TV-Konzern ProSiebenSat.1 von den Investoren Kohlberg, Kravis, Roberts (KKR) und Permira übernommen wurde, wurde das Unternehmen mit rund sechs Mrd. Euro bewertet.
Auch gehörten ein wertvolles Paket an Springer-Aktien und eine große Filmbibliothek zu Kirchs Imperium. Pleite gingen meist die Dachgesellschaften wie KirchMedia, KirchPayTV und TaurusHolding. Die operativen Gesellschaften wie ProSiebenSat.1 arbeiteten in den vergangenen Jahren dagegen weiter, so dass durch die Kirch-Pleite nur relativ wenige Menschen ihren Arbeitsplatz verloren.
Quelle: orf.at

„Unser geliebter Ehemann, Vater, Bruder, Dr. Leo Kirch, ist heute im Kreise seiner Familie friedlich verstorben. Wir sind sehr traurig“, ließ seine Familie in München mitteilen.
Kirch hatte 2002 die nach Schuldenstand bis dahin größte Pleite der deutschen Nachkriegsgeschichte hingelegt. Der Zusammenbruch wurde am 8. April nach vergeblichen Rettungsbemühungen mit dem Insolvenzantrag der KirchMedia eingeleitet, in der das Kerngeschäft mit der Beteiligung an der Senderkette ProSiebenSat.1 und mit dem Filmrechtehandel gebündelt war.
Endlosprozess gegen Deutsche Bank
Zahlreiche weitere Kirch-Gesellschaften gingen in der Folge ebenfalls pleite. Leo Kirch trug die Situation mit Fassung. Als sich das Desaster abzeichnete, sagte der Katholik Kirch lakonisch: „Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen.“ Bis zuletzt war die juristische Auseinandersetzung mit der Deutschen Bank, die er für den Zusammenbruch seiner Mediengruppe mitverantwortlich machte, eine Hauptbeschäftigung Kirchs. Nach einigen juristischen Etappensiegen stellte Kirch zufrieden fest, dass die Deutsche Bank ihn inzwischen sehr ernst nehme.
Imperium selbst aufgebaut
In der Öffentlichkeit ließ sich Kirch nur selten sehen. Schon während seiner aktiven Unternehmerzeit gab es kaum Fotos von dem Medienzaren. Zwar war er öfter in seinem Lieblingsrestaurant in der Münchner Innenstadt anzutreffen, öffentliche Auftritte mied er aber.
Der fränkische Winzersohn hatte sein Imperium mit zeitweise rund 10.000 Beschäftigen aus dem Nichts aufgebaut. Neben der größten Spielfilmsammlung mit weit über 10.000 Titeln sowie rund 40.000 Stunden Serien gehörten ihm früher die Fernsehsender ProSieben, Sat.1, N24 und DSF. Lange Zeit konnte er aus seinem Büro in der Firmenzentrale in Ismaning bei München eigenmächtig und ohne Kontrollmechanismen Milliarden bewegen und die deutsche Medienkonkurrenz in Angst und Schrecken versetzen. Auch wegen seiner Nähe zum damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) war Kirch umstritten.
Milliardenverluste mit Pay-TV
Schließlich hatte sich Kirch aber übernommen. Vor allem die Milliardenverluste bei seinem Engagement im Bezahlfernsehen (Premiere, DF1) brachen ihm finanziell das Genick. Am Ende forderten allein die Gläubiger der KirchMedia erst einmal 8,5 Mrd. Euro, von denen bisher wie bei den meisten Pleiten aber nur ein kleiner Anteil bezahlt wurde.
Zwar hatte sich Kirch mit dem Pay-TV-Abenteuer, mit der Übernahme der Formel 1 und anderen Projekten finanziell übernommen, der umstrittene Medienunternehmer hat aber durchaus ein reiches Erbe hinterlassen. Als der von ihm geschmiedete TV-Konzern ProSiebenSat.1 von den Investoren Kohlberg, Kravis, Roberts (KKR) und Permira übernommen wurde, wurde das Unternehmen mit rund sechs Mrd. Euro bewertet.
Auch gehörten ein wertvolles Paket an Springer-Aktien und eine große Filmbibliothek zu Kirchs Imperium. Pleite gingen meist die Dachgesellschaften wie KirchMedia, KirchPayTV und TaurusHolding. Die operativen Gesellschaften wie ProSiebenSat.1 arbeiteten in den vergangenen Jahren dagegen weiter, so dass durch die Kirch-Pleite nur relativ wenige Menschen ihren Arbeitsplatz verloren.
Quelle: orf.at
:D Humor ist wenn man trotzdem lacht! :D
I Cui honorem, honorem
Besser der Arsch leidet Frost, als der Hals Durst (Martin Luther)
"E Ola Mau Ka 'Olelo Hawai'i"