Scharfe Kritik an ORF-Abschaltung des digitalen MHP-Videotextes im Juni

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    • Scharfe Kritik an ORF-Abschaltung des digitalen MHP-Videotextes im Juni

      Dass der öffentlich-rechtliche Österreichische Rundfunk (ORF) seinen digitalen Videotext auf Basis der gescheiterten Multimedia Home Platform (MHP) Ende Juni endgültig einstellt, ist seit Montag bekannt. Am Freitag kritisierte die Regulierungsbehörde RTR den Schritt scharf.

      "Der Zeitpunkt für diese Maßnahme ist aus unserer Sicht und im Hinblick auf die Konsumenten übereilt gewählt und wurde nicht kommuniziert", sagte Alfred Grinschgl, Geschäftsführer des Fachbereichs Medien. "Über eine solche Entscheidung sollte der ORF die Konsumenten rechtzeitig informieren. Dies ist nicht geschehen. Jedenfalls wurde der MultiText teilweise aus Mitteln des Digitalisierungsfonds kofinanziert", ärgerte sich der Funktionär.

      Das "Ok Multitext" getaufte Angebot war ausschließlich über digital-terrestrische Signale verbreitet worden. Die Abschaltung erfolgt mangels Zuspruch, der technische Standard ist überholt. Die frei werdenden Kapazitäten beim DVB-T-Fernsehen sollen bald der Bildqualität von ORF2 zugute kommen.

      Etwa 200.000 Zuschauer hatten sich nach früheren ORF-Angaben im Zuge der Umstellung auf das DVB-T-Fernsehen in der Alpenrepublik mit einer MHP-fähigen Settop-Box eingedeckt, die zum Empfang des Videotext-Nachfolgers notwendig ist. In Deutschland konnte sich die Multimedia Home Plattform nicht durchsetzen.

      Grinschgl zeigte grundsätzlich Verständnis für die Entscheidung des ORF, den "Multitext" einzustellen: "Mit HbbTV steht heute eine effizientere und wohl auch in Europa breit unterstützte Technologie zur Verfügung. Es ist aber schwer zu erklären, dass der Multitext aufgegeben wird, bevor die neuen Angebote verfügbar sind."

      Die ORS testet derzeit den neuen HbbTV-Standard, der allerdings ebenfalls erheblichen Einschränkungen unterliegt und dessen Durchbruch fraglich ist. Mehr dazu lesen Sie in der kommenden gedruckten Ausgabe der SAT+KABEL, die Anfang Juni erscheint. Die HbbTV-Zusatzdienste werden für ORF-Zuschauer mit DVB-T-Empfang voraussichtlich mit Einführung des neuen Übertragungsstandards DVB-T2 im Jahr 2012 und erst nach dem Erwerb neuer Empfangsgeräte nutzbar sein.

      Haushalte, die von der GIS-Gebühr befreit sind, konnten bisher bei der RTR eine Förderung von bis zu 30 Euro für die Anschaffung eines "Multitext"-fähigen DVB-T-Empfangsgerätes beantragen. Diese Förderung wird mit der kompletten Digitalisierung aller terrestrischen Sendeanlagen im Fernsehbereich per Ende Juni eingestellt.

      Quelle: satundkabel.de
      :D Humor ist wenn man trotzdem lacht! :D
      I Cui honorem, honorem
      Besser der Arsch leidet Frost, als der Hals Durst (Martin Luther)
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