Playstation/Qriocity-Datenklau: Union will Sony in Regress nehmen

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      Die Union hat den Elektronikkonzern Sony aufgefordert, für etwaige finanzielle Schäden infolge des massenhaften Diebstahls von Kundendaten aufzukommen.

      "Ich sehe hier Sony klar in der Haftung", sagte der rechtspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Stephan Mayer (CSU), der "Frankfurter Rundschau" (Donnerstag). Mayer bezeichnete es als "starkes Stück", dass der Konzern zunächst Tage gebraucht habe, den Datenklau überhaupt zu bemerken - und anschließend mehr als eine Woche vergangen sei, bevor er seine Kunden über den Fall informierte. Der CSU-Politiker rief Sony auf, seine Sicherheitsstandards schleunigst zu erhöhen, um künftig solche Hackerangriffe abzuwehren.

      Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Peter Schaar, sprach von einem "Daten-Gau". Dieser zeige, dass es immer ein Restrisiko gebe, wenn viele Daten gespeichert würden, sagte Schaar demselben Blatt. "Datensparsamkeit und Datensicherheit sind zentrale Grundvoraussetzungen, um solch einen Daten-Gau zu verhindern."

      Dem ARD-"Morgenmagazin" sagte Schaar, dass er Sony in der Haftung für den massiven Diebstahl von Kundendaten sieht. Problematisch werde aber, den Nachweis zu führen, dass unrechtmäßige Kreditkarten-Abbuchungen auf Datenlecks beim japanischen Technik-Riesen zurückzuführen sind. "Der erste Schritt ist eine offene Informationspolitik. Denn wenn die Daten einmal weg sind, können sie auch sehr schnell missbraucht werden", erklärte Schaar. Es gebe deshalb die Vorgabe, Datenverluste zügig zu melden. Man müsse sich genau anschauen, ob Sony seine Kunden zu spät über den Diebstahl in Kenntnis gesetzt habe.

      Dafür zuständig sei nun Großbritannien, weil Sony dort seine Europazentrale hat. "Da wird man dieser Frage nachgehen", sagte Schaar. Der Konzern informierte seine Nutzer erst am späten Dienstag mit mehrtägiger Verspätung in Firmenblogs und via E-Mail.

      Nach dem Debakel warnen Experten inzwischen davor, bei verschiedenen Internetdiensten dasselbe Passwort zu benutzen. Bekommen Kriminelle die Zugangsdaten in die Hand, können sie sonst auch in andere Nutzerkonten eindringen. Wer sein Kennwort vom "PlayStation Network" mehrfach nutze, sollte es so schnell wie möglich überall ändern, rät Nora Basting vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Bonn. "Im Playstation-Account selbst kann ich das ja erst ändern, wenn der Dienst wieder online ist, was wohl noch einige Tage dauern wird."

      Hacker hatten Daten von rund 77 Millionen Nutzern des "PlayStation Networks" und des Video- und Musikservices "Qriocity" gestohlen. Darunter sind möglicherweise auch zahlreiche Kreditkarten-Daten. Seit einer Woche ist der Online-Dienst abgeschaltet. Die millionenschwere Panne dürfte einen gewaltigen Image-Schaden von Sony nach sich ziehen.

      Quelle: satundkabel.de
      :D Humor ist wenn man trotzdem lacht! :D
      I Cui honorem, honorem
      Besser der Arsch leidet Frost, als der Hals Durst (Martin Luther)
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