Sky-Vorstand Enßlin will illegales Live-Streaming sperren lassen

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    • Sky-Vorstand Enßlin will illegales Live-Streaming sperren lassen

      Der für Recht, Regulierung und Distribution zuständige Vorstand des Münchner Pay-TV-Anbieters Sky, Holger Enßlin, hat sich für eine Verschärfung des Urheberrechts ausgesprochen.

      In einer Broschüre des Branchenverbandes Bitkom (Seite 16) wirbt Enßlin unter anderem dafür, dass Rechteinhaber künftig schneller an die Daten der surfenden Kundschaft bei Internet-Providern gelangen sollen. Wichtig für die Bekämpfung illegaler Angebote sei eine "angemessene Einbeziehung der Rolle der Zugangsanbieter", schreibt der Manager in einem Gastbeitrag.

      Auskunftsansprüche müssten als "wichtiges Element der Rechtsverfolgung" den Ausgleich zwischen Interessen der Rechteinhaber, Provider und mutmaßlichen Verletzern suchen.

      Enßlin hofft gleichzeitig auf die Einführung eines "Warnhinweismodelles". Weitere Instrumente wie die gemeinsame Unterbindung des Zugriffs auf illegales Livestreaming würden die Internetpiraterie weiter begrenzen, glaubt Enßlin. Politik und der Gesetzgeber müssten auf die Bedrohungen "angemessen reagieren". Was darunter zu verstehen ist, gibt es unterschiedliche Auffassungen.

      So wäre die Sperrung von Live-Streaming-Portalen wie Kino.to nur dann möglich, wenn der Internet-Verkehr insgesamt überwacht und reguliert würde. Eine traumatische Vorstellung nicht nur für Bürgerrechtler. Auch die Idee, Provider künftig zur schnellen Auskunft zu verpflichten, rüttelt an grundlegenden rechtlichen Vorgaben.

      Immerhin will Enßlin mit seinen Maßnahmen "nicht ungebührlich in die Privatsphäre eingreifen", außerdem sollen sie sich im "Rahmen datenschutzrechtlicher Bestimmungen bewegen".

      Kompletter Text von Enßlin in der Bitkom-Broschüre:

      Das Internet ermöglicht Zugang zu Informationen und die Verbreitung kreativer Inhalte. Es entsteht Wettbewerb und Medienvielfalt für den Konsumenten. Nur ein modernes Urheberrecht bietet die Chance, das darin liegende Wachstumspotential auszuschöpfen. In den nächsten vier Jahren wird die Verbreitung von Videodateien im Internet stark zunehmen und den Hauptteil des Internetverkehrs ausmachen. Das Internet als Verbreitungsweg audiovisueller Inhalte wird weiter an Bedeutung gewinnen. Die Einräumung und der Schutz exklusiver Rechte an Inhalten sind dabei ein wichtiger Baustein für erfolgreiche Angebote. Wichtig ist vor allem die Bekämpfung illegaler Angebote unter angemessener Einbeziehung der Rolle der ISPs sowie die Stärkung der eigenen Marke zu deren Auffindbarkeit im „Netz“.

      Um einen hinreichenden Schutz zu gewährleisten, müssen die rechtlichen Grundlagen weiterentwickelt werden. Es gilt, das gesellschaftliche Unrechtsbewusstsein gegenüber Piraterie zu schärfen. Nach ersten Erfolgen bei der Pirateriebekämpfung kann aufgrund des Wachstums des Internetverkehrs keine Entwarnung gegeben werden. Die Einführung eines Warnhinweismodells könnte helfen, das Bewusstsein für die Notwendigkeit des Schutzes Geistigen Eigentums zu stärken. Weitere Instrumente wie die gemeinsame Unterbindung des Zugriffs auf illegales Livestreaming würden die Internetpiraterie weiter begrenzen.

      Nur wenn der geltende Rechtsrahmen Urheberrechte schützt, können sich legale neue Geschäftsmodelle im Internet entwickeln. Inhalteanbieter, Infrastrukturbetreiber und Nutzer können dann von den neuen Möglichkeiten profitieren, wenn die Politik und der Gesetzgeber angemessen reagieren. Wettbewerb für eine nutzerorientierte Medienvielfalt wird dann auch in Zukunft Wachstum und Beschäftigung generieren.

      Quelle: satundkabel.de
      :D Humor ist wenn man trotzdem lacht! :D
      I Cui honorem, honorem
      Besser der Arsch leidet Frost, als der Hals Durst (Martin Luther)
      "E Ola Mau Ka 'Olelo Hawai'i"

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