CES 2011: "Ultraviolet" - Revolution oder ultimativer Kopierschutzärger?

    • CES 2011: "Ultraviolet" - Revolution oder ultimativer Kopierschutzärger?

      Das Konsortium Digital Entertainment Content Ecosystem (DECE) hat auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas am Mittwochabend (Ortszeit) erste Details seines geplanten Online-Services "Ultraviolet" vorgestellt, der den Spielfilm-Abruf für Konsumenten per Online-Streaming revolutionieren und auf lange Sicht Datenträger wie Blu-ray oder DVD ersetzen soll.

      DECE wird aktuell von etwa 60 Medien- und Technologiefirmen mehr oder weniger aktiv unterstützt, dazu gehören unter anderem die Online-Videothek Netflix, der Software-Riese Microsoft, der Elektronikkonzern Sony, das Hollywood-Studio Warner Bros. und der Hersteller Hewlett-Packard."Ultraviolet" soll noch in diesem Jahr in Nordamerika sowie Großbritannien eingeführt werden und aus Sicht der Industrie vor allem Vorteile für Verbraucher bringen: Generell werden alle eingekauften TV-Serien, Shows und Spielfilme zentral auf Internet-Servern ("Cloud-Service") gespeichert.

      Von dort lassen sie sich über alle entsprechend kompatiblen Endgeräte wie Fernsehern, Settop-Boxen, Smartphones und Spielekonsolen abrufen. Pro Familie soll es insgesamt sechs Zugänge geben - jedes Familienmitglied hat in Abhängigkeit der Altersverifikation Zugriff auf alle eingekauften Inhalte. Kopien oder ein Media-Server im Haus uwären also nicht notwendig, um eine TV-Serie beispielsweise im Schlafzimmer und auch im Wohnzimmer zu verfolgen. Auf maximal 12 Gerätschaften dürfen die Spielfilme dann wiedergegeben werden. Eine ähnliche Strategie verfolgt unter anderem der Hersteller und Medienkonzern Apple mit seinem iTunes-Store.

      Nachteile der Idee liegen auf der Hand

      Ein verbraucherunfreundliches Digital-Rights-Management-System wacht über die Aktivitäten. Im Gegensatz zu bisherigen Ansätzen soll der Konsument alle Rechte mitnehmen können, wenn er den Anbieter wechselt - sofern auch dieser das "Ultraviolet"-Systen unterstützt. So etwas gibt es bislang nicht und gilt auch als Grund, weshalb sich Streaming-Services nicht recht durchsetzen konnten.

      Die Nachteile der Idee liegen allerdings ebenfalls auf der Hand. Hollywood und Fernsehsender verschaffen sich mit der zentralen Speicherung der Inhalte das, wovon die Konzerne seit Jahren träumen: die völlige Kontrolle. Weil es bei "Ultraviolet" keine physikalischen Medien mehr gibt, lässt sich dem Verbraucher per Cloud-Service ideal vorschreiben, wie er seine gekauften Inhalte am Ende zu nutzen hat. Auf Wunsch können Daumenschrauben angezogen oder gelockert werden, der Konsument ist seinem Anbieter auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Hinzu kommt, dass stets eine breitbandige Internet-Verbindung vorhanden sein muss. Dass dies mit Ärger verbunden sein kann, beweisen die gar nicht so seltenen DSL- oder VDSL-Ausfälle bei der Telekom oder bei Kabelnetzbetreibern.

      "Ultraviolet" wird nur dann Erfolg haben, wenn es von einer kritischen Masse an Geräten unterstützt. Auch in der Vergangenheit hatte es ähnliche Ansätze gegeben, die allerdings scheiterten.

      Quelle: satundkabel.de
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      I Cui honorem, honorem
      Besser der Arsch leidet Frost, als der Hals Durst (Martin Luther)
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