Der Telekommunikationsanbieter Vodafone plant ein Internet-Fernsehangebot für den Massenmarkt. "Das wird ein Erlebnis für Jedermann, weil es auch über schmalbandiges Internet funktioniert", sagte Vodafone-Chef Fritz Joussen am Freitag im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.
Zum Weihnachtsgeschäft soll das neue Angebot mit mindestens fünf Senderpaketen starten. "Nachfrage und Markt sind da. Ich möchte das all unseren 3,5 Millionen direkten DSL-Kunden anbieten, darauf richtet sich unsere Ambition." Einen Zeitrahmen oder Umsatzerwartungen nannte Joussen nicht: Die Telekom hat mit ihrem Fernseh-Angebot via DSL-Leitung in drei Jahren 1,3 Millionen Kunden geworben.
Doch: "IPTV ist in Deutschland ausgesprochen schwierig", räumt Joussen ein. Vodafone hat zumindest eine günstigere Variante gefunden: Sein IPTV-Signal kann über eine Datenleitung mit nur 2 Megabit pro Sekunde gesendet werden, das Netz muss nicht zwingend teuer aufgerüstet werden. Die Qualität fällt aber entsprechend niedrig aus.
Wo die Datenleitung nicht ausreicht, wird sie durch Satellit oder analogen Kabelanschluss ergänzt, was der Kunde wohlgemerkt schon haben muss. Die Schnittstelle in Form einer Settop-Box, die alle drei Techniken vereint, ist die Eigenentwicklung von Vodafone. "Die Box ist die Intelligenz im Hintergrund, sie sucht sich immer das stärkste Signal. Sie kann auch über verschiedene Bandbreiten genutzt werden."
Die Set-Top-Box verbindet das Fernsehen aus dem Internet (IPTV) mit Kabel- und Satellitenfernsehen auf einer einheitlichen Oberfläche. Dort werden alle Programme übersichtlich angezeigt. Zeitversetztes Fernsehen ist damit ebenso möglich wie das Aufzeichnen von Sendungen auf einer 320 Gigabyte fassenden Festplatte. Die Set-Top-Box ist etwa so groß wie ein großer Laptop. Sie wird von Vodafone in einem Leasing-Modell zur Verfügung gestellt. Neue Funktionen werden über die Software des Geräts bereitgestellt.
"Unsere Entwickler sollten eine Lösung finden, die zu vertretbaren Kosten einen breiten Kundenkreis ansprechen kann." Und so soll auch das Vodafone-Fernsehen nichts kosten, ausgenommen eine Art Leasingrate für die Settop-Box und die Gebühren für Film-Downloads. "Dies allein würde sonst sicher 300 Euro kosten. Der Dienst kostet dann nichts mehr extra." Für die obligatorische Videothek hat Vodafone Verträge mit mehreren großen Filmverleihern abgeschlossen.
"Apps sind nur eine Frage der Zeit"
"Die Filme werden über das Internet-IP integriert. Das wird so eingebettet, dass alle Services im Hintergrund ablaufen." Auch eine digitale Aufnahmefunktionen hat die Box von Vodafone. Zusätzliche Apps, wie sie Alice oder die Telekom für ihre IPTV-Angebote entwickelt haben, seien nur noch eine Frage der Zeit.
Was Vodafone fehlt, sind exklusive Inhalte. Die Telekom beispielsweise hat sich die Rechte für die Bundesliga gesichert, Alice ein großes HD-Angebot. Doch Joussen ist zuversichtlich, zum Beispiel den Bezahlsender Sky zu gewinnen. "Wenn wir erst einmal 100.000 Kunden haben, ist das vielleicht auch interessant für Sky. Wir sind da sehr offen und können das auf Knopfdruck freischalten."
Fernsehen ist nur der erste Schritt. Andere Telekommunikationsanbieter haben es vorgemacht und via WLAN alle Bildschirme in einem Haushalt vernetzt. Das plant Joussen ebenfalls: "Sie können auf allen Geräten Filme sehen, Bilder anschauen, also auf alle Daten im Heimnetzwerk zugreifen."
Ein Tablet als Schaltzentrale für das Heimnetzwerk, wie beim Konkurrenten 1&1, hat Vodafone noch nicht in Planung. "Jetzt machen wir erstmal Fernsehen und den Home Media Server. Was dann die nächsten Stufen sind und ob wir nochmal andere Devices einführen, werden wir sehen."
Die Konkurrenz des Online-Konzerns Google, der auch Pläne für Fernsehen hat, sieht Joussen gelassen. "Ich bin ein Verfechter von Wettbewerb. Die Grenzen zwischen Wettbewerb und Freund und Feind verwischen im Internetzeitalter immer mehr", sagt Joussen mit Blick auf mögliche Partnerschaften. "Wir müssen flexibel genug sein, das im Kopf zusammen zu bringen. Dazu müssen wir für unsere Kunden mehr bieten als andere."
Vodafone-Chef will Netz nicht einfach hergeben
Sein Netz will der Vodafone-Chef aber trotzdem nicht einfach hergeben. "Um ein Kundenangebot zu machen, brauchen Sie so etwas wie Leistungsklassen. Das widerspricht dem Thema Netzneutralität. Musikdownloads könnten nicht genauso bepreist werden wie Sprachdienste. "Und für Unternehmen oder Video-On-Demand brauchen Sie garantierte Bandbreite."
Davon, das Internet zu kontrollieren, hält Joussen aber nichts. "Wir sind als Netzbetreiber nicht dazu da, die Vielfalt des Internets einzuschränken. Das halte ich für einen Irrweg."
Quelle: satundkabel.de
Zum Weihnachtsgeschäft soll das neue Angebot mit mindestens fünf Senderpaketen starten. "Nachfrage und Markt sind da. Ich möchte das all unseren 3,5 Millionen direkten DSL-Kunden anbieten, darauf richtet sich unsere Ambition." Einen Zeitrahmen oder Umsatzerwartungen nannte Joussen nicht: Die Telekom hat mit ihrem Fernseh-Angebot via DSL-Leitung in drei Jahren 1,3 Millionen Kunden geworben.
Doch: "IPTV ist in Deutschland ausgesprochen schwierig", räumt Joussen ein. Vodafone hat zumindest eine günstigere Variante gefunden: Sein IPTV-Signal kann über eine Datenleitung mit nur 2 Megabit pro Sekunde gesendet werden, das Netz muss nicht zwingend teuer aufgerüstet werden. Die Qualität fällt aber entsprechend niedrig aus.
Wo die Datenleitung nicht ausreicht, wird sie durch Satellit oder analogen Kabelanschluss ergänzt, was der Kunde wohlgemerkt schon haben muss. Die Schnittstelle in Form einer Settop-Box, die alle drei Techniken vereint, ist die Eigenentwicklung von Vodafone. "Die Box ist die Intelligenz im Hintergrund, sie sucht sich immer das stärkste Signal. Sie kann auch über verschiedene Bandbreiten genutzt werden."
Die Set-Top-Box verbindet das Fernsehen aus dem Internet (IPTV) mit Kabel- und Satellitenfernsehen auf einer einheitlichen Oberfläche. Dort werden alle Programme übersichtlich angezeigt. Zeitversetztes Fernsehen ist damit ebenso möglich wie das Aufzeichnen von Sendungen auf einer 320 Gigabyte fassenden Festplatte. Die Set-Top-Box ist etwa so groß wie ein großer Laptop. Sie wird von Vodafone in einem Leasing-Modell zur Verfügung gestellt. Neue Funktionen werden über die Software des Geräts bereitgestellt.
"Unsere Entwickler sollten eine Lösung finden, die zu vertretbaren Kosten einen breiten Kundenkreis ansprechen kann." Und so soll auch das Vodafone-Fernsehen nichts kosten, ausgenommen eine Art Leasingrate für die Settop-Box und die Gebühren für Film-Downloads. "Dies allein würde sonst sicher 300 Euro kosten. Der Dienst kostet dann nichts mehr extra." Für die obligatorische Videothek hat Vodafone Verträge mit mehreren großen Filmverleihern abgeschlossen.
"Apps sind nur eine Frage der Zeit"
"Die Filme werden über das Internet-IP integriert. Das wird so eingebettet, dass alle Services im Hintergrund ablaufen." Auch eine digitale Aufnahmefunktionen hat die Box von Vodafone. Zusätzliche Apps, wie sie Alice oder die Telekom für ihre IPTV-Angebote entwickelt haben, seien nur noch eine Frage der Zeit.
Was Vodafone fehlt, sind exklusive Inhalte. Die Telekom beispielsweise hat sich die Rechte für die Bundesliga gesichert, Alice ein großes HD-Angebot. Doch Joussen ist zuversichtlich, zum Beispiel den Bezahlsender Sky zu gewinnen. "Wenn wir erst einmal 100.000 Kunden haben, ist das vielleicht auch interessant für Sky. Wir sind da sehr offen und können das auf Knopfdruck freischalten."
Fernsehen ist nur der erste Schritt. Andere Telekommunikationsanbieter haben es vorgemacht und via WLAN alle Bildschirme in einem Haushalt vernetzt. Das plant Joussen ebenfalls: "Sie können auf allen Geräten Filme sehen, Bilder anschauen, also auf alle Daten im Heimnetzwerk zugreifen."
Ein Tablet als Schaltzentrale für das Heimnetzwerk, wie beim Konkurrenten 1&1, hat Vodafone noch nicht in Planung. "Jetzt machen wir erstmal Fernsehen und den Home Media Server. Was dann die nächsten Stufen sind und ob wir nochmal andere Devices einführen, werden wir sehen."
Die Konkurrenz des Online-Konzerns Google, der auch Pläne für Fernsehen hat, sieht Joussen gelassen. "Ich bin ein Verfechter von Wettbewerb. Die Grenzen zwischen Wettbewerb und Freund und Feind verwischen im Internetzeitalter immer mehr", sagt Joussen mit Blick auf mögliche Partnerschaften. "Wir müssen flexibel genug sein, das im Kopf zusammen zu bringen. Dazu müssen wir für unsere Kunden mehr bieten als andere."
Vodafone-Chef will Netz nicht einfach hergeben
Sein Netz will der Vodafone-Chef aber trotzdem nicht einfach hergeben. "Um ein Kundenangebot zu machen, brauchen Sie so etwas wie Leistungsklassen. Das widerspricht dem Thema Netzneutralität. Musikdownloads könnten nicht genauso bepreist werden wie Sprachdienste. "Und für Unternehmen oder Video-On-Demand brauchen Sie garantierte Bandbreite."
Davon, das Internet zu kontrollieren, hält Joussen aber nichts. "Wir sind als Netzbetreiber nicht dazu da, die Vielfalt des Internets einzuschränken. Das halte ich für einen Irrweg."
Quelle: satundkabel.de
:D Humor ist wenn man trotzdem lacht! :D
I Cui honorem, honorem
Besser der Arsch leidet Frost, als der Hals Durst (Martin Luther)
"E Ola Mau Ka 'Olelo Hawai'i"